• Der große Brand 1802

    Schon beim großen Brand in Fischbach am 21. März 1802, dem insgesamt sechs Häuser zum Opfer fielen, wurde der Grundgedanke zu Gründung einer Vereinigung zur Brandbekämpfung der Feuersgefahr in die Welt gerufen. Bis zur Verwirklichung dieser Idee sollten aber noch weitere 68 Jahre vergehen. Als Folge dieses Brandes entstand dann auch anstelle der drei ehemaligen Einzelhöfe der jetzige Vier-Seitenhof, "die Alte Post", in der auch heute unsere Feuerwehr Ihre Unterkunft hat.
  • Die Anfänge

    Im Dezember 1869 lud der damalige Guts- und Brauereibesitzer Franz Lehmeyer die Fischbacher Bürger zu sich in den Gasthof "Alte Post" ein, um eine Versammlung über die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr abzuhalten. Laut den Damaligen Aufzeichnungen war man sich überraschend schnell einig, und somit wurde die Freiwillige Feuerwehr Fischbach am Inn ins Leben gerufen.
  • Erste Ausrüstung

    Bereits im Winter 1869/70 wurde eine einfache Aufstelleiter mit Stützstangen von Franz Lehmeyer beschafft. Ebenfalls im Winter 1869/70 beschaffte man eine neue Hackenleiter von Schmiedemeister H. Gg. Arnold in Rosenheim zum Preis von 7,24 fl. = 6,50 EURO. Zugleich wurde bei der Löschmaschinenfabrik Dominikus Kirchmayer in München eine kleinere Druckspritze mit 50 m Schläuchen von Franz Leyhmeyer bestellt. und angekauft. Der Kaufpreis betrug 192,30 fl. = 165,00 EURO. Alle Anschaffungen wurden von Franz Lehmeyer der Feuerwehr zum Geschenk gemacht. Als Feuerwehrhaus diente ein großer Raum im Gendarmeriehaus.
  • Anerkennung

    Am 10. März 1870 war es dann soweit, die Freiwillige Feuerwehr Fischbach am Inn wurde offiziell als gegründete Feuerwehr angemeldet und anerkannt. Sie ist somit die erste Feuerwehr im bayrischen Inntal.
  • Feuertaufe

    Am 23. April 1871 hatte die Wehr ihre so genannte "Feuertaufe" beim Brand des Schlosses Brannenburg, die sie mit Bravour und Auszeichnung bestand. Wegen Schlauchmangels musste man damals die Spritze in den ersten Stock zum Brandherd tragen, von wo aus man dann das Feuer erfolgreich bekämpfen konnte. Die Alarmierung der Feuerwehrmänner erfolgte durch die Kirchenglocke und durch einen Trompetenbläser.
  • Feuerwehrbezirksvertreter

    Am 30. Juni 1882 lud Franz Lehmeyer als damaliger Feuerwehrbezirksvertreter, was in etwa dem heutigen Kreisbrandrat entspricht, zur ersten Vorstands- und Kommandantenversammlung nach Fischbach ein. Dieses Amt hatte Franz Lehmeyer bis zu seinem Tod am 08. Dezember 1883 inne. Zu seinem Nachfolger im Vorstands- und Kommandantenamt wurde sein Sohn Franz Lehmeyer jun. bestimmt.
  • Neue Ausrüstung

    Im Mai 1889 wurde von der Fa. Johann Stahl in Nürnberg eine ausfahrbare mit 9 Meter Steighöhe zum Preis von 330,- Mark und 2 Steigleitern von je 3,50 Metern Länge zum Preis von 42,- Mark angekauft. 20 Jahre nach Indienststellung der ersten Handdruckpumpe konnte zum 26. Juni 1890 eine vierrädrige Saug- und Druckpumpe mit 6,90 Metern Saug- und 50 Metern Druckschläuchen bei der Fa. Paul Ludwig in Bayreuth zum damals stolzen Preis von 1.390,- Mark gekauft werden. Diese Pumpe konnte sowohl von Hand als auch von einem Zweispännigen Pferdegespann gezogen werden. Auf Grund des hohen Gewichts bevorzugte man damals jedoch die Zugart mit Pferden. Die Pumpe musste von vier Personen bedient werden, und brachte eine zum damalgigen Zeitpunkt beachtliche Saug- und Druckleistung.
  • Jubiläum

    Nachdem man bereits 1888 das 15jährige Jubiläum in kleinerem Rahmen feierte, fand am 16. September 1896 eine Jubiläumsfeier zum 25jährigen Bestehen statt. Bemerkenswert war, dass der offizielle Teil solcher Festtage, auch noch bis in die Fünfziger Jahre hinein, immer mit einer Feuerwehrübung beendet wurde. Als krönenden Abschluss zu diesem Fest gab das Bauerntheater ein Gastspiel anlässlich des 25jährigen Bestehens der Feuerwehr Fischbach mit dem Stück "Der Schiffer-Anderl vom Tegernsee".
  • 1. Feuerwehrinspektion

    Am 20. Mai 1906 fand die erste Feuerwehrinspizierung durch Bezirksauschussmitglied Dr. Krämer aus Kiefersfelden statt. Das Kommando hatte Vorstand Franz Lehmeyer. Zu dieser Inspektion musste die Mannschaft, die Gerätschaften und der Strukturelle Aufbau der Feuerwehr in einem fünfseitigen Protokoll genauestens aufgeführt werden.
  • Neubeginn nach dem I. WK

    Nach den Wirren des erstens Weltkrieges von 1914 bis 1918, bei dem vier Kameraden im Feld geblieben warne, ging es 1920 wieder mit einem geordneten Vereinsleben weiter. So konnte man am 13. Juni 1920 zum 50-jährigen Jubiläum einladen, das in kleinerem Rahmen gefeiert wurde. Zum 02. August 1925 feierte man die Fahnenweihe der neuen Feuerwehrfahne, die die Feuerwehr bis heute begleitet. Diese Fahne kostete damals 400,- Mark.
  • II. WK

    In der Zeit ab 1933 zu Beginn des Dritten Reiches wurde das gesamte Feuerlöschwesen weitestgehend umstrukturiert, bis dann am 26. März 1938 die Reichsreform für das Feuerlöschwesen vollzogen wurde, bei der Die Feuerwehr neu organisiert wurde und neue, bzw. zusätzliche Aufgaben erhielt. Während des zweiten Weltkrieges, am 03. April 1941 verstarb der Sohn unseres Gründers, Herr Ökonomierat Franz Lehmeyer. Er hatte von 1883 bis 1910 die Geschicke unserer Feuerwehr als Vorstand und Kommandant gelenkt. Wie schon der erste Weltkrieg zollte auch der zweite Weltkrieg seine Tribute von unserer Wehr und von unserem Dorf, und dieser sollte sehr hoch sein. 15 Kameraden sind vom Fronteinsatz nicht mehr nach Hause zurückgekehrt, und mussten Ihr Leben im Feld lassen. Dies bedeutete, dass die Hälfte der noch 1938 als aktive geführten Kameraden nicht mehr am Leben waren.
  • Aufbruch nach dem Krieg

    Nach 1945 bis 1949 wurde die Wehr vom Rest der Mannschaft weitergeführt, worüber jedoch keine Aufzeichnungen mehr vorhanden sind, bzw. überhaupt nicht mehr geführt wurden. Erst am 19. März 1970 wurde dann wieder die erste Generalversammlung nach dem Krieg einberufen, was für das Vereinsleben einen neuen Anfang bedeutete. Die Technische Entwicklung hatte nunmehr die alte Saug- und Druckspritze längst überholt. Bei unserer Feuerwehr war als erstes Motorgerät eine tragbare Spritze im Einsatz, die von der Wehrmacht hinterlassen wurde. Nachdem die Pferde immer weniger wurden, musste die Pumpe dann von landwirtschaftlichen Zugmaschinen auf einem Hänger befördert werden. Das 80jährige Jubiläum feierte die Feuerwehr am 24. September 1950. Hierzu war am Vorabend ein großes Platzkonzert mit Fackelzug und Feuerwerk geplanz, das leider von strömenden Regen zunichte gemacht wurde.
  • Brand im Hofwirt

    Am 20. Dezember 1952 gegen 18.00 Uhr vernichtete ein schwerer Brand das Altersheim "Hofwirt" in Fischach. Durch schnelles und umsichtiges Eingreifen der gesamten Nachbarschaft konnten alle 42 Heiminsassen weitgehendst unversehrt vor den Flammen gerettet werden. Zwar konnte die Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf den im Parterre liegenden Gasthof verhindern, das obere Stockwerk, sowie der Dachstuhl und der landwirtschaftliche Anbau wurden jedoch ein Raub der Flammen. Als Brandursache wurde ein im Kamin eingemauerter Bierkrug ermittelt, durch den den ein so genannter Kaminausbläser entstand und somit den Speicher in Brand setzte.
  • Technische Neuerungen

    Am 07. Februar 1959 schlug bezüglich der technischen Erneuerung für die Wehr ein damals große Stunde. Kommandant Hans Astner konnte die neue Motorspritze "Magirus TS 8/8" samt eines Tragkraftspritzenanhängers mit Ausrüstung auf dem Schulplatz von Bürgermeister Kogler in Empfang nehmen. Der Anschaffungspreis betrug 3.800,- DM und wurde von der Gemeinde Niederaudorf getragen. Diese Pumpe trat bis zur Ausmusterung 1990 verlässlich ihre Dienste.
  • 100 Jahre

    Mit der Einführung des Leistungsabzeichens nahm auch bei unserer Wehr die erste Gruppe die Übungen zur Leistungsprüfung in Bronze auf und konnte diese unter der Führung von Kommandant Josef Matheus am 12. Mai 1964 erfolgreich ablegen. Das erste Motorgetrieben Fahrzeug, ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der Marke Ford Transit mit Magirusaufbau wurde von der Gemeinde Niederaudorf am 01. April 1970 übernommen. Das Fahrzeug tat vorher bei der Feuerwehr Niederaudorf seine Dienste. Anlässlich des 100jährigen Bestehens am 18./19. Juli 1970 wurde der Feuerwehr das neue Feuerwehrhaus in der Alten Post feierlich übergeben. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Feuerwehr im Schulgebäude untergebracht. Es wurde ein Festgottesdienst mit anschließendem Festzug abgehalten, an dem sich 19 benachbarte Feuerwehren aus Bayern und Tirol beteiligten.
  • Weitere Neuerungen

    Ab 1973 wurde die Alarmsirene am Arbeiterhaus durch den Einbau eines Funkalarmempfängers auf Funkauslösung umgestellt. Bis dahin musste die Sirene noch von Hand ausgelöst werden. Nachdem das alte TSF "Ford Transit" völlig überaltet und nicht mehr straßenverkehrstauglich war, wurde am 17. März 1980 bei der Gemeinde Flintsbach die Beschaffung eines neuen TSF der Marke VW-LT 31 beantragt. Von Seiten der Gemeinde wurde vorgeschlagen, das alte Fahrzeug bis zum Winter 1981 weiter zu benutzen, was jedoch auf Grund des schlechten Zustandes desselben von der Feuerwehr nicht verantwortet werden konnte. So verlud man die Gerätschaften auf einen Anhänger und rückte wieder mit einer Landwirtschaftlichen Zugmaschine aus, bis man am 28. Januar 1981 nun doch dann neue Feuerwehrfahrzeug, ein überladenes Tragkraftspritzenfahrzeug VW-LT 31 von der Fa. Ziegler in Gingen/Brenz in Empfang nehmen konnte. Der Anschaffungspreis betrug ca. 40.000,- DM. Dieses Fahrzeug wurde auch mit Fahrzeugfunk ausgerüstet, der zu dieser Zeit schon fast unumgänglich war, und somit die Ära der telefonischen Alarmmitteilung beendet. Der Kauf des neuen Fahrzeuges brachte aber auch ein weiteres Problem mit sich. Die bisherige Fahrzeughalle war zu klein geworden. Es wurde der Beschluss gefasst, neue Feuerwehrräume zu bauen. Als geeignet befunden wurde dazu die südliche Toreinfahrt und die ehemalige Stallung westlich sowie zwei Räume östlich der Toreinfahrt der Alten Post, die zu diesem Zeitpunkt noch bewohnt waren.
  • Umbauarbeiten im Feuerwehrhaus

    Am 24. September 1982 konnte dann mit den Umbauarbeiten am neuen Feuerwehrheim begonnen werden, bis es dann am 14. September 1984 offiziell seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Die Umbaukosten in Höhe von 151.000,- DM trug die Gemeinde Flintsbach. Von Seiten der Feuerwehr wurden über 900 Arbeitsstunden an Eigenleistung aufgewendet. Da man auf das alte System der Hausbesitzerbeiträge verzichtete und dafür eine jährliche Haussammlung mit freiwilliger Spende einführte, konnte im Laufe der Zeit immer mehr Gerätschaften aus eigenen Mitteln beschafft werden. Dies hatte zur Folge, dass bald der Platz in den neuen Feuerwehrräumen zu wenig wurde. Durch den Einbau eines neuen Ölofens in den Unterrichtsräumen wurde die bisherige Holzlege überflüssig. man beschloss daher, diesen Raum in Eigenleistung umzubauen. Bis zur Fertigstellung des Raumes waren hier über 350 Arbeitsstunden aufzuwenden. Die Kosten für den Umbau wurden zu einem Teil von der Gemeinde getragen, zum Großteil jedoch von der Feuerwehr selbst übernommen. Die Umbauarbeiten begannen am 27. September 1989 und wurden am 09. Februar 1990 beendet.
  • Altenheim in erneut in Brand

    Am 14. März 1989 gegen 14:20 Uhr war der nächste Großbrand in Fischbach zu verzeichnen. Wieder traf es das Altenheim Hofstaates, das zur Brandzeit fast voll belegt war. 27 Personen wurde vom Feuer der Fluchtweg abgeschnitten. Sie mussten unter Einsatz von schwerem Atemschutz aus den Fenstern über Leitern gerettet werden oder wurden über die Drehleiter ins Freie gebracht. Allein dem Umsichtigen und schnellen Eingreifen aller eingesetzter Rettungskräfte war es zu verdanken, dass keine Opfer zu beklagen waren. Bei diesem Brand fiel wieder das gesamte Obergeschoss mit dem Dachstuhl den Flammen zum Opfer. Als Brandursache wurde eine brennende Zigarette in einem Zimmer ermittelt.
  • Erneuter Umbau

    Im April 1990 wurde die neue Pumpe TS 8/8 "Ultra Leicht" von der Fa. Ziegler in empfang genommen. Sie löste somit die nunmehr 31 Jahre alte "Magiers" ab. Aber nicht nur eine räumliche Platznot im Gebäude herrschte, sondern auch eine Überladung des Fahrzeuges war durch die immer mehr werdenden Gerätschaften die Folge. Am 19. Oktober 1990 war es dann soweit. Die Vorstandschef beschloss nach längerer Beratung den Kauf eines zweiten Fahrzeuges. Es sollte sich dabei um einen gebrauchten VW-Bus handeln, der in Eigenleistung um- und ausgebaut werden soll. Im Mai 1991 wurde dann ein solches Fahrzeug von einer Brannenburger Firma angekauft und konnte dann am 07. Juni 1991 nach Abschluss der ersten Umbaumaßnahmen als weiteres Einsatzfahrzeug zugelassen werden. Für die Gesamten Umbauarbeiten wurden 210 Arbeitsstunden freiwillig und unentgeltlich aufgewendet. Die Kosten für die Beschaffung und das Material für den Ausbau beliefen sich auf 18.500,- DM, die von der Feuerwehr mit Hilfe von Spendengeldern der Fischbach Bevölkerung und der Fa. Portland Zementwerke Rohrdorf aufgebracht werden konnten. Die Kosten für die Alarm- und Funkausrüstung wurden von der Gemeinde Flintsbach übernommen. Untergebracht war das Fahrzeug im alten Feuerwehrhaus auf der Westseite der Alten Post, das somit wieder genutzt wurde und im Jahre 1994 ebenfalls in Eigenleistung renoviert wurde.
  • 125 Jahre Feuerwehr

    Das 125-Jährige Gründungsfest wurde mit einer Festwoche von 24.05. bis 28.05.1995 gefeiert. Mittelpunkt war das große Festzelt - übrigens das erste in Fischbach - auf dem "Hand-Erben-Grund", jetzt "Kaiserblick". Während eines Feldgottesdienst erfolgte die Weihe der neu gestickten Fahne. Anschließend nahmen die eingeladenen Kameraden der befreundeten Wehr Aufstellung zu einem feierlichen Umzug durch den Ort. Aus dem Erlös der Veranstaltung im Festzelt erstand man einen neuen Stromerzeuger. Die neuen Räume in der Alten Post wurden nach der Einweihung 2005 bezogen. 2006 erfolgte unter Federführung der FFW die Aufstellung des ersten Maibaums in Fischbach.
  • Neuanschaffungen Anfang des Jahrtausends

    2007 bekam die Wehr ihr bis heute größtes Fahrzeug das aufgrund seiner vielseitigen Beladungsmöglichkeiten in sämtlichen Lagen eingesetzt werden kann. Es handelt sich um einen MB-Lastwagen mit ca. 11 t Gesamtgewicht und einer 6 er Kabine mit Teilaufbau, sowie einer Ladefläche für 6 Roll-Container und Ladebordwand. Was waren das noch für Zeiten, als der Kommandant Ulriche selig, mit dem Deutz - Bulldog, die Feuerwehrspritzen angehängt und einig "Trittbrettfahrern" zum Einsatzort fuhr! Eine neue Tragkraftspritze schloss sich 2010 als Neuerwerbung an. Außerdem wurde aufgrund der immer öfter stattfindenden schweren Unwetter im Jahr 2014 ein speziel für diese Einsätze ausgerüßter Hochwasseranhänger ausgerüstet.
  • Bis heute

    Die Feuerwehr Fischbach wird seit 2018 durch Vorstand Karl Denk geführt. Ihm zur Seite stehen die Kommandanten Tobien Werner und Purainer Hans.